Luke Getsy wird Offensive Coordinator!

Nach vier durchwachsenen Saisons bei den Chicago Bears musste Matt Nagy nach der Saison 2021 seinen Hut als Headcoach der Bears nehmen. Mit dem „Coach of the Year des Jahres 2018“ verließ auch sein Coaching Staff die Windy City. Daher sollen sein Nachfolger Matt Eberflus sowie die neuen Offense und Defense Coordinators vorgestellt werden. Den Anfang machte der neue Headcoach, nun folgt sein Offense Coordinator (OC) Luke Getsy

Luke Getsy; Quelle: chicagobears.com

Vorstellung Luke Getsy

Luke John Getsy erblickte am 16. Februar 1984 in einem kleinen Ort in Pennsylvania das Licht der Welt. Vor seiner Trainerkarriere stand der 38-jährige als aktiver Footballspieler auf dem Platz. Als Quarterback spielte er 2003 zunächst für die Pitt Panthers, bevor er sich eine Saison später den Akron Zips anschloss. Auch wenn Getsy eine nennenswerte NFL-Karriere als Spieler vergönnt blieb, schaffte er es 2007 als undrafted free agent immerhin kurzzeitig in den Presason-Kader der San Francisco 49ers.

Kurz darauf hing Getsy seine Footballschuhe an den Nagel, um sich gänzlich der Trainerkarriere zu widmen. Angefangen hat er als Assistent bei seiner alten Wirkungsstätte den Akron Zips. Die folgenden Jahre bis 2019 waren von mehreren Coaching-Stationen bei unterschiedlichen Colleges geprägt. Zwischendurch konnte er für drei Jahre erste NFL-Erfahrungen bei den Green Bay Packers sammeln. Unter Headcoach Mike McCarthy war Getsy zunächst offensiv quality control coach bevor er zum wide receiver coach befördert wurde. Ende 2017 entschloss sich der neue Bears OC dazu, zurück ans College zu gehen und OC bei Mississippi State zu werden. Wenngleich die Offense nicht unmittelbar die ganz großen Sprünge machte, konnte Getsy das Team offensiv weiterentwickeln und formen. Das erkannten auch die Green Bay Packers bzw. Headcoach Matt LaFleur und boten ihm 2019 an, als quarterbacks coach zurück nach Wisconsin zu gehen. Die Chance, mit future Hall of Fame quarterback Aaron Rodgers und Davante Adams um den Superbowl zu kämpfen, ließ sich Getsy nicht nehmen und ging zurück zu seinem vorherigen Arbeitgeber in die NFL. Kurze Zeit später wurde der 38-jährige bei den „Cheeseheads“ zusätzlich passing game coordinator. Das Passing Game der Green Bay Packers zu dieser Zeit spricht für sich und Getsy hatte einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran. Auch wenn Aaron Rodgers als Footballspieler über jeden Zweifel erhaben ist, soll er charakterlich kein ganz einfacher Zeitgenosse sein und sein Verhältnis zu LaFleur galt als angespannt. Getsy und OC Nathaniel Hackett haben es dennoch geschafft, dass die Packers eines der stärksten Passing Games der NFL hatten und machten Rodgers zwei Saisons in Folge zum MVP. Nachdem Hackett als Headcoach nach Denver ging, schien der Weg zum OC für Getsy bereitet. Allerdings hätte LaFleur das offensive Playcalling und einen starken direkten Einfluss auf die Offense übernommen, was für Getsy, der sich mehr Autonomie gewünscht hätte, nicht die optimale Situation gewesen wäre.

So kam Matt Eberflus und die Chicago Bears ins Spiel, die ihm das Playcalling sowie die Entwicklung eines talentierten jungen QBs anbieten konnten. Folglich wurde Getsy OC bei den „Monsters of the Midway“. Ob Getsy einen unerfahrenen Quarterback aufbauen und erstmalig das offensive Playcalling in der NFL ausfüllen kann, wird er beweisen müssen. Mit Jordan Love hatte er einen Rookie-QB unter seinen Fittichen, dessen Entwicklung bislang nur schwer zu beurteilen ist. Mit Rodgers und Adams hatte Getsy zwei überragende Spieler in seiner Offense, die er bei den Bears in der Form nicht vorfinden wird. Doch steht der neue OC nicht nur für gutes Passspiel. Bei Mississippi State konnte Getsy auch ein starkes Laufspiel etablieren. Am Ende des Tages wird Getsy sicher an der Entwicklung von Fields gemessen. Run-pass-options, wie man sie auch seiner Zeit bei Green Bay kennt, könnten Fields‘ Anlagen entgegenkommen und ihm helfen, zu dem Quarterback zu werden, den sich die Bears Fans erhoffen.